In nur wenigen Monaten möchten wir zusammen mit euch am 14. Juni im Rahmen des feministischen Streiks 2023 auf die Strasse gehen und auch im Vorfeld die eine oder andere Aktion auf die Beine stellen. Bis wir so weit sind gibt es aber noch einiges zu planen, zu organisieren, zu koordinieren, zu basteln und zu posten.
Darum treffen wir uns zur offenen Planungssitzung: Am 30. März um 18 Uhr im Volkshaus (zweiter Stock) in Zürich.
Bist du dabei? Gut, dann nimm auch grad noch deine Kolleginnen mit!
Wir freuen uns auf euch!
Worum gehts?
Publizistische Macht
Drei von vier Führungspositionen sind in der Schweizer Medienbranche mit Männern besetzt*. In den Ressorts Politik und Wirtschaft arbeiten zu 70 Prozent Männer. Meinungsbildende Gefässe wie Analysen und Kommentare sind weitgehend in männlicher Hand. Nach Jahren des Ungleichgewichts der Geschlechter fordern wir, dass bewusst Ausgleich geschaffen wird.
Lohngleichheit
In unserer Branche verdienen Frauen bei gleicher Berufserfahrung durchschnittlich 700 Franken im Monat weniger als Männer. In Kaderpositionen beträgt der Lohnunterschied im Durchschnitt gar 1400 Franken. Wir verlangen gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Mutterschaft ist für Medienschaffende noch immer ein Karrierehindernis. 54 Prozent der weiblichen Angestellten in der Medienbranche sind unter 30 Jahre alt, über 50-Jährige (oder Frauen mit mehr als zwölf Jahren Berufserfahrung) sind nur noch zu 30 Prozent vertreten. Wir fordern familienfreundliche Arbeitsstrukturen auf allen Hierarchiestufen und für alle Geschlechter.
Schutz vor Belästigung
Von Abwertungen und Belästigungen im Arbeitsumfeld und im Netz sind vor allem weibliche Medienschaffende betroffen. Wir fordern von unserem Arbeitgeber oder unserer Arbeitgeberin Schutz und Unterstützung.
Kein Sexismus in der Berichterstattung
Frauen sind in der Berichterstattung deutlich untervertreten. Wenn über sie berichtet wird, dann oft in Stereotypen. Frauen sind als Akteurinnen zu wenig sichtbar. Ab einem gewissen Alter verschwinden sie zunehmend aus der Berichterstattung. Wir fordern eine angemessene mediale Repräsentation der Frauen und ihrer vielfältigen Berufs- und Lebensentwürfe. Dieses Ziel muss in den publizistischen Leitlinien verankert werden.
*Quelle: Sämtliche Zahlen stammen von einer 2016 vorgestellten Studie des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW Winterthur, die im Rahmen des internationalen Projekts „Worlds of Journalism“ entstand. Sie wurde finanziell unterstützt vom Schweizerischen Nationalfond, Projektverantwortlicher war Prof. Dr. Vinzenz Wyss, Projektmanager Filip Dingerkus. Befragt wurden 909 aktive Journalistinnen und Journalisten.
Wir haben eine geschlossene Facebook-Gruppe erstellt. Hier können wir Erfahrungen und Erfolge austauschen und uns gemeinsam auf den 14. Juni vorbereiten.